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LGPLöhne und Gehälter professionell

ArbeitgeberleistungenEin-Euro-Kaufvertrag: Gestaltungsmissbrauch nach § 3 Nr. 45?

17.05.2021 1 Min. Lesedauer

| Die Finanzverwaltung will vom BFH wissen, ob in folgendem Fall von einem rechtlichen Gestaltungsmissbrauch im Sinne des § 42 AO auszugehen ist: Der Arbeitnehmer verkauft sein Mobiltelefon an seinen Arbeitgeber zu einem Kaufpreis von einem Euro. Der Arbeitgeber stellt anschließend das Mobiltelefon dem Arbeitnehmer im Rahmen eines Vertrags auch zur privaten Nutzung wieder zur Verfügung und übernimmt die entstehenden Kosten für den privaten Mobilfunkvertrag. |

Das Finanzamt war in dem Fall der Auffassung, dass die Steuerbefreiung nach § 3 Nr. 45 EStG nicht in Betracht komme, weil das Handy kein betriebliches Gerät im Sinne der Vorschrift sei, sondern das gewählte Vorgehen eine unangemessene Gestaltung darstelle. Der Mobiltelefon-Verkauf an den Arbeitgeber sei rein steuerlich motiviert. Einem fremden Dritten würde das eigene Mobiltelefon zum marktüblichen Wert überlassen, nicht aber für nur einen Euro. Anders sah es das FG München: Im vorliegenden Fall sei das vom Arbeitnehmer erworbene Handy der Arbeitgeberin gemäß § 39 AO als eigenständiges Wirtschaftsgut zuzurechnen. Ein Gestaltungsmissbrauch liege nicht vor. Die Übernahme der Telekommunikationskosten für die private Handynutzung des Arbeitnehmers sei nach § 3 Nr. 45 EStG steuerfrei (FG München, Urteil vom 20.11.2020, Az. 8 K 2654/19, Abruf-Nr. 221885).

Ausgabe: 6/2021, S. 111 · ID: 47364750

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