RisikobewertungCurcumin – kritische Effekte im Modellversuch
| Bioaktive Substanzen wie Curcumin aus der Kurkumawurzel sind wegen ihrer antientzündlichen und antioxidativen Wirkung beliebt. Auch in der Zahnmedizin wurde dessen Wirkung bei parodontalen Erkrankungen untersucht. Aktuelle Forschungen belegen erstmals nicht nur gesundheitsfördernde Wirkungen auf den Organismus. |
Im Versuch mit Fruchtfliegen wurden epigenetische Effekte, reversible chemische Veränderungen der DNA oder der sie organisierenden und verpackenden Histone beobachtet. Diese Veränderungen können Einfluss auf die Genexpression haben und auf die nächste Generation übertragen werden, ohne dass die Erbinformation verändert wird. Im Versuch zeigten die mit Curcumin gefütterten weiblichen wie männlichen Fruchtfliegen eine erhöhte Aktivität und ein längeres Leben. Jedoch traf das nicht auf die mit Kontrollfutter ohne Curcumin gefütterten Nachkommen supplementierter Mütter zu. Diese waren weniger aktiv und lebten deutlich kürzer – ebenso die weiblichen Nachkommen supplementierter Väter. Forschende leiten daraus transgenerationale negative Effekte des Curcumins ab, die umgehend weiter erforscht werden sollten.
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AUSGABE: ZR 12/2025, S. 4 · ID: 50605515