Wichtiges zur Lohnsteuer auf den Punkt gebracht

Für die Anerkennung eines Ehegatten-Unterarbeitsverhältnisses (hier zwischen einem Obergerichtsvollzieher und seiner Ehefrau) ist die Würdigung aller objektiven Gegebenheiten entscheidend. Es ist Sache des Steuerpflichtigen, zur Überzeugung des Finanzgerichts die tatsächliche Durchführung des Arbeitsverhältnisses nachzuweisen. Allein von der Ehefrau gefertigte Stundenzettel reichen nicht, so das FG Rheinland-Pfalz (Urteil vom 21.09.2017, Az. 4 K 1702/16, Abruf-Nr. 204213). Die Revision dagegen ist anhängig (Az. beim BFH: VI R 28/18).

Der BFH muss prüfen, ob bei längerer Entsendung im Rahmen eines Entsendevertrags zu einem verbundenen Unternehmen ins Ausland und Unterstellung unter das Direktionsrecht des ausländischen Unternehmens eine erste Tätigkeitsstätte im Ausland vorliegt (Az. beim BFH: VI R 21/18). Bejaht hat dies das FG Niedersachsen (Urteil vom 19.04.2018, Az. 5 K 262/16, Abruf-Nr. 205675).

Gewähren Luftfahrtunternehmen ihren Arbeitnehmern unentgeltlich oder verbilligt Flüge, ist der geldwerte Vorteil daraus zu versteuern. Für die Bewertung gelten besondere Regeln. Ein aktueller koordinierter Ländererlass regelt die Bewertung für die Jahre 2019 bis 2021 (Gleichlautende Erlasse der obersten Finanzbehörden der Länder vom 16.10.2018, Abruf-Nr. 204996).

Das BMF hat neue Programmablaufpläne für den Lohnsteuerabzug 2019 bekannt gemacht (BMF, Schreiben vom 12.11.2018, Az. IV C 5 – S 2361/08/10001-17, Abruf-Nr. 205411, Stand: 08.11.2018).

Damit Arbeitgeber dem Finanzamt bei einer Lohnsteuerprüfung den Datenzugriff auf ihr Lohnbuchhaltungssystem geben können, benötigen sie eine digitale LohnSchnittstelle. Das Bundeszentralamt für Steuern hat die aktuelle Version, die LohnSchnittstelle 2019.1, bereit gestellt (www.iww.de/s2214).

Das BMF hat das Merkblatt zur Steuerklassenwahl von Ehegatten oder Lebenspartnern, die beide Arbeitnehmer sind, für 2019 aktualisiert (Merkblatt zur Steuerklassenwahl für das Jahr 2019, Abruf-Nr. 205514).

Das neue BMF-Schreiben zum Lohnsteuerabzug im Verfahren der elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale (ELStAM) aktualisiert und ersetzt ab dem Jahr 2019 das frühere BMF-Schreiben vom 07.08.2013. Die Aktualisierung berücksichtigt neben den zwischenzeitlichen Gesetzesänderungen auch die Erfahrungen zur Fehleranfälligkeit bei der ELStAM-Bildung, z. B. unzutreffende Steuerklassenbildung, sowie Mitteilungen aus der Praxis aufgrund von Arbeitgeberanfragen (BMF, Schreiben vom 08.11.2018, Az. IV C 5 – S 2363/13/10003-02, Abruf-Nr. 205513).

Der Bundesrat hat am 23.11.2018 das „Jahressteuergesetz 2018“ (eigentlich „Gesetz zur Vermeidung von Umsatzsteuerausfällen beim Handel mit Waren im Internet und zur Änderung weiterer steuerlicher Vorschriften“) auf den Weg gebracht (Abruf-Nr. 205435). Wichtige Neuerungen darin z. B. steuerfreies Jobticket, Steuerbefreiung für Privatnutzung betrieblicher (Elektro-)Fahrräder und Änderungen bei der Dienstwagenbesteuerung für Elektro- und Hybridfahrzeuge. LGP wird Sie im Januar 2019 über alle steuerlichen Änderungen informieren.