auftragsbeschaffungWohnen für Mitarbeiter als Standortfaktor: Studie zeigt Potenziale von Werkswohnungen
| In vielen Regionen Deutschlands ist bezahlbarer Wohnraum knapp. Dieser ist für Unternehmen aber oft Voraussetzung, um Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten, vor allem in Ballungsräumen. Eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) hat eine Bestandsaufnahme gemacht. Das Ergebnis: Nur weniger als 17 Prozent der Unternehmen unterstützen Mitarbeiter bisher im Bereich der Wohnraumversorgung. Es ist also Luft nach oben. Das hat auch die öffentliche Hand erkannt und will das „Mitarbeiter wohnen“ künftig noch gezielter gefördern. |
Bundesbauministerium hat Thema für sich entdeckt
Dazu hat sich das Bundesbauministerium bekannt, das die IW-Studie in Auftrag gegeben hatte. Ministerin Geywitz: „Die Möglichkeiten für Unternehmen, hier aktiv zu werden, sind vielfältig – von der Unterstützung der Gründung einer Mitarbeiterwohngenossenschaft, über das Einrichten von Wohnungstauschbörsen bis zum Bau von eigenen Wohnungen. Unsere vielfältigen Förderprogramme stehen dabei grundsätzlich auch Unternehmen offen. Wir wollen, dass sich noch mehr Arbeitgeber aktiv für Mitarbeiterwohnungen einsetzen. Denn Unternehmen verfügen häufig über Kapital, Grundstücke und Immobilien, die im Rahmen von Umwidmung und Umwandlung für den Wohnungsbau aktiviert werden können.“
Aus dem Grund hat das Ministerium auch eine eigene Broschüre „Wohnen für Mitarbeitende – Ein Beitrag zur Fachkräftebindung und Wohnraumversorgung“ herausgegeben. Hier finden Interessierte Best-Practice-Beispiele sowie Informationen zu Fördermöglichkeiten.
Die Studienergebnisse des IW
Die zentralen Ergebnisse der Studie des IW lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Nur 5,2 Prozent der Unternehmen unterstützen Mitarbeitende mit direkten Maßnahmen. Dies entspricht hochgerechnet rund 675.000 Wohnungen und weiteren rund 46.000 Wohnheimplätzen für (junge) Mitarbeitende. Weitere 11,6 Prozent unterstützen Mitarbeitende durch indirekte Maßnahmen.
- Größere Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden bieten häufiger direkte Unterstützung bei der Wohnraumversorgung an als KMU. Dagegen unterstützen KMU ihre Mitarbeitenden häufiger mit indirekten Angeboten als große Unternehmen.
- Die Unterstützungsmaßnahmen sind vielfältig und gehen über den klassischen Ansatz der Werkswohnungen hinaus. 44 Prozent der aktiven Unternehmen geben an, dass sie Wohnungen an- und weitervermieten bzw. kaufen, um sie an Mitarbeiter zu vermieten. Der Neubau von Wohnungen durch die Unternehmen liegt mit 17 Prozent deutlich niedriger, ebenso der Erwerb von Belegungsrechten mit acht Prozent. Vielfach werden Maßnahmen auch kombiniert bzw. ergänzen sich.
ID: 50265967
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