Logo IWW
Login
0931 4170-472HilfeFeedback
AKAnwalt und Kanzlei

MeinungsäußerungNegative Bewertung durch Mandanten bei Google ist zulässig

12.12.2024 1 Min. Lesedauer Von (mitgeteilt von RA Detlef Burhoff, RiOLG a. D., Leer/Augsburg)

| Die negative Bewertung einer Rechtsanwaltskanzlei im Internet ist eine zulässige Meinungsäußerung, die keinen Unterlassungsanspruch begründet (OLG Bamberg 14.6.24, 6 U 17/24 e, Abruf-Nr. 244583). |

Im November 2022 veröffentlichte ein ehemaliger Mandant bei Google eine Bewertung, mit der er die Kanzlei des Klägers mit einem von fünf möglichen Sternen benotete und dabei anmerkte: „Diese Rechtsanwaltskanzlei kann ich ‚NICHT‘ weiterempfehlen. Dies liegt allein an dem meiner Meinung nach nicht besonders fähigen RA X.“ Eine solche Bewertung sei insgesamt eine Meinungsäußerung i. S. v. Art. 5 Abs. 1 S. 1 GG, auch wenn sich darin Tatsachen und Meinungen vermengen:

  • Der Bewertung des Beklagten lasse sich jedenfalls konkludent die Tatsachenbehauptung entnehmen, er habe die Kanzlei des Klägers mandatiert. Dieses Mandatsverhältnis sei zwischen den Parteien unstreitig und folglich wahr.
  • Im Übrigen handele es sich eindeutig um wertende Äußerungen, etwa die einer „Empfehlung“ oder einer subjektiven Einschätzung („meiner Meinung nach“) der Kompetenz des Anwalts. Es sei keine „Schmähkritik“ weil es fernliege, dass die Bewertung den Anwalt verächtlich mache oder grundlos herabwürdige.

Ausgabe: 1/2025, S. 1 · ID: 50213317

Favorit
Hinweis
Teilen
PDF
Drucken
Zitieren

Beitrag teilen

Hinweis: Abo oder Tagespass benötigt

Link
E-Mail
X
LinkedIn
Xing
Loading...
Loading...
Loading...
Heft-Reader
2025

Anwaltshaftung

Es gibt kein Gebot des „sicheren Wegs“

AK
Abo-Inhalt
Seite 2
17.12.2024
2 Min. Lesedauer

Bei unklarer Rechtslage muss ein Anwalt damit rechnen, dass das Gericht eine für den Mandanten ungünstige Rechtsauffassung vertreten könnte. Er muss den Mandanten entsprechend beraten und die verschiedenen Handlungsoptionen darstellen. Der ...

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

AK
Leseprobe
Seite 2
02.01.2025
2 Min. Lesedauer

seit dem 1.1.25 gelten durch § 18 Postmodernisierungsgesetz längere Laufzeiten für die Zustellung von Briefen (vgl. AK 24, 166). Nun müssen nur noch 95 % der Sendungen innerhalb von drei Tagen zugestellt sein – bisher lag die Vorgabe bei ...

Wiedereinsetzung

„Eigentlich perfekte Organisation“ schadet

AK
Abo-Inhalt
Seite 3
23.12.2024
2 Min. Lesedauer

Anwälte stellen sich nach dem BGH selbst schnell ein Bein, wenn sie organisatorische Abläufe in ihrer Kanzlei durch eine „unglückliche Wortwahl“ abschwächen oder die Zuständigkeiten bei der Fristenkontrolle „wachsweich“ handhaben.

Anwaltsgebühren

Kommt das KostRÄG 2025 jetzt doch?

AK
Leseprobe
Seite 4
20.12.2024
2 Min. Lesedauer

Die „Rest-Ampel“ hatte mit einem „gebührenrechtlichen Paukenschlag“ am 11.12.24 doch noch eine „Formulierungshilfe“ für das KostRÄG 2025 beschlossen und die erste Lesung im Bundestag ist am 19.12.24 erfolgt. Alles in allem bleibt ...

Nachhaltigkeit in der Kanzlei

Positives Image durch Engagement für Nachhaltigkeit

AK
Abo-Inhalt
Seite 11
15.12.2024
6 Min. Lesedauer

Eine Kanzlei, die nachhaltig denkt und handelt, sollte das kommunizieren. Denn ein grünes Image kann ein Wettbewerbsvorteil sein und die Arbeitgebermarke stärken (vgl. „Green Jobs und Nachhaltigkeit“, Deloitte Österreich). Allerdings ...

Bildrechte