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VerkehrsrechtHandeln statt Zusehen: So schützen Ihre Mandanten die eigenen Eltern und andere im Straßenverkehr

Leseprobe17.03.20252 Min. Lesedauer

| Wenn der eigene Vater mit über 80 Jahren trotz gesundheitlicher Einschränkungen weiterhin Auto fährt, kann er sich und andere gefährden. Viele Kinder wissen nicht, wie sie in einer solchen Situation reagieren sollen, da die Eltern oft uneinsichtig sind. Diese Checkliste zeigt konkrete Schritte, um verantwortungsvoll und rechtlich korrekt zu handeln. |

Beispiel

Vater V ist 89 Jahre alt und lebt allein. Seine Tochter T lebt in einer anderen Stadt. Bei einem Besuch stellt sie fest, dass V körperlich und geistig stark abgebaut hat. Betreuungsbedarf besteht aber noch nicht. Trotzdem fährt er weiter mit dem Auto. Einsichtig, dass er sich und andere gefährden könnte, ist er nicht. Was kann T tun?

T kann wie folgt auf V einwirken:

Checkliste / Maßnahmen gegen das Autofahren im Alter

  • Offenes Gespräch führen:
    • Ruhig und respektvoll über die Bedenken und Risiken sprechen.
    • Gemeinsam nach Lösungen suchen, die der Vater akzeptieren kann.
    • Geduld bewahren. Veränderungen brauchen oft Zeit und wiederholte Gespräche. Unterstützend und empathisch bleiben.
  • Praktische Lösungen anbieten:
    • Fahrdienste organisieren oder Alternativen (z. B. E-Bike, Elektromobil, öffentliche Verkehrsmittel, Taxen) vorschlagen. Möglichkeiten für den Alltag ohne Auto aufzeigen.
    • Fahrtauglichkeit von einer Fahrschule überprüfen lassen.
  • Hausarzt einbeziehen:
    • Den Arzt vertraulich über die Situation informieren.
    • Den Vater zu einer ärztlichen Untersuchung oder Beratung ermutigen.
  • Fahrerlaubnisbehörde informieren:
    • Anonyme Meldung bei der zuständigen Behörde möglich.
    • Behörde kann eine Überprüfung der Fahreignung anordnen (z. B. durch MPU oder ärztliches Gutachten).
  • Polizei einschalten bei akuter Gefahr
    • Bei konkreter Gefahr für sich selbst oder andere sofort die Polizei verständigen. Die Polizei kann den Führerschein vorübergehend einziehen.
  • Versicherungsrisiken klären
    • Hinweis geben, dass bei einem Unfall aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen die Versicherung möglicherweise nicht zahlt.
  • Verkehrspsychologische Unterstützung suchen:
    • Neutrale Beratung durch Verkehrspsychologen in Betracht ziehen.

(GM)

AUSGABE: FK 4/2025, S. 57 · ID: 50284726

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