FG Münster
Kein „Unterlassen“ bei elektronischer Lohnsteuerbescheinigung
Sie sind auf dem neuesten Stand
Sie haben die Ausgabe Nov. 2022 abgeschlossen.
Bayerisches JustizministeriumÜberwachen des Darknets – Durchleuchten von Krypto-Zahlungen
| Mitte 2020 verkündete das Bayerische Staatsministerium der Justiz eine Kooperation mit einer niederländischen Forschungsgesellschaft im Bereich von Cybercrime: Der „Dark Web Monitor“ sollte die Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) bei umfassenden Recherchen im Darknet unterstützen. Im Sommer dieses Jahres folgte nun eine Erweiterung des aus Sicht des Ministeriums erfolgreichen Projekts um das von einem Forscherteam aus Österreich entwickelte Blockchain-Analysetool „GraphSense“. |
Der Dark Web Monitor ist ein Recherche-Tool (Open Source Intelligence-Verzeichnis), das kriminelle Aktivitäten im Darknet erfasse, kategorisiere und Zusammenhänge herstelle, es also Ermittlern ermöglicht, zielgerichteter einzelne illegale Angebote, aber auch spezifische Phänomenbereiche in den Blick zu nehmen (Bayerisches Staatsministerium der Justiz v. 27.7.20: www.iww.de/s7015). Ein Jahr nach dem Start des Projekts zog das Ministerium eine positive Zwischenbilanz: Der Dark Web Monitor habe sich als wertvoll erwiesen. Mehr als 1,2 Millionen Darknet-Domains seien mithilfe dieses Tools bereits ermittelt worden. Ermittler hätten ein besseres Bild von verschlüsselten Netzwerken (z. B. dem Tor-Netzwerk) erhalten. Die Erkenntnisse seien bereits in verschiedenen Ermittlungsverfahren erfolgreich eingesetzt worden, z. B. in Fällen von gefälschten Impfzertifikaten oder Kinderpornografie. Eingesetzt werde das Tool von der ZCB, einer bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg 2015 gegründeten Spezialeinheit, die mit 18 Staatsanwälten sowie vier IT- Spezialisten besetzt ist. Diese Einheit arbeite eng mit den Entwicklern des Dark Web Monitors zusammen, um dieses Ermittlungswerkzeug stetig zu verbessern.
Login
AUSGABE: PStR 11/2022, S. 243 · ID: 48612457