Logo IWW
Login
0931 4170-472HilfeFeedback
RVGprofRVG professionell

StrafprozessHaftzuschlag zur Grundgebühr, obwohl Angeklagter bei Tätigwerden des Anwalts noch auf freiem Fuß war?

13.03.2024 1 Min. Lesedauer Von (mitgeteilt von RA Detlef Burhoff, RiOLG a. D., Leer/Augsburg)

| Der Haftzuschlag für die Grundgebühr nach Nr. 4100 VV RVG soll auch anfallen, wenn sich der Verteidiger schon zu einem Zeitpunkt eingearbeitet hat, als sich der Beschuldigte noch nicht in Haft befunden hat (AG Nürnberg 31.7.23, 54 Ls 805 Js 19083/18, Abruf-Nr. 236627). |

Das AG Nürnberg hatte dies schon einmal im Jahr 2020 so entschieden (AGS 20, 506). Doch beide Beschlüsse sind falsch. Denn es werden hier die Kriterien der Grundgebühr nach Nr. 4100 VV RVG mit den Kriterien für einen Haftzuschlag nach Vorbem. 4 Abs. 4 VV RVG, Nr. 4101 VV RVG vermischt. Der Haftzuschlag setzt voraus, dass sich der Angeklagte in dem Zeitraum, der mit der geltend gemachten Gebühr abgegolten werden soll, in Haft befunden hat. Da die Grundgebühr der Nr. 4100 VV RVG die Einarbeitung des Rechtsanwalts honoriert, ist das der Abgeltungsbereich der Grundgebühr. Ansonsten entsteht nur die Grundgebühr ohne Haftzuschlag. Dass der Mandant später inhaftiert wird, hat keinen Einfluss mehr auf bereits abgeschlossene, sondern nur noch auf „laufende“ Gebührentatbestände.

Ausgabe: 4/2024, S. 61 · ID: 49643723

Favorit
Hinweis
Teilen
PDF
Drucken
Zitieren

Beitrag teilen

Hinweis: Abo oder Tagespass benötigt

Link
E-Mail
X
LinkedIn
Xing
Loading...
Loading...
Loading...
Heft-Reader
2024

Verjährung

Vergütung wird nach drei Monaten Verfahrensruhe fällig

RVGprof
Leseprobe
Seite 56
11.03.2024
1 Min. Lesedauer

Die Vergütung eines Anwalts wird fällig, wenn der Auftrag erledigt oder die Angelegenheit beendet ist. Gleiches gilt, wenn das Verfahren mehr als drei Monate geruht hat. Letzteres setzt aber voraus, dass das Gericht deutlich macht, das ...

Mandatsverhältnis

Vergütungsvereinbarung muss sich deutlich absetzen

RVGprof
Leseprobe
Seite 57
19.03.2024
2 Min. Lesedauer

Nach § 3a Abs. 1 S. 2 Hs. 2 RVG müssen Anwälte Mandanten auf die Vergütungsvereinbarung (VV) klar erkennbar hinweisen. Sie sollen so davor geschützt werden, unbemerkt eine Honorarabrede abzuschließen, die dem Anwalt von den ...

Streitwert

Niedriger Streitwert steht Beschwer der Partei entgegen

RVGprof
Leseprobe
Seite 58
23.03.2024
1 Min. Lesedauer

Wenn eine Partei eine die gesetzlichen Gebühren übersteigende Honorarvereinbarung mit ihren Prozessbevollmächtigten erst nach Abschluss des Rechtsstreits getroffen hat, gilt: Sie kann die Beschwerde wegen einer nach ihrer Auffassung zu ...

Terminsgebühr

Zu einer Besprechung gehören immer Partei und Gegenseite

RVGprof
Leseprobe
Seite 60
04.04.2024
2 Min. Lesedauer

„Einseitige Gespräche“ nur einer Partei mit dem Gericht stellen keine Besprechung i. S. d. Vorbem. 3 Abs. 3 Nr. 2 VV RVG dar und lösen keine Terminsgebühr nach Nr. 3104 VV RVG aus. Das betrifft beispielsweise ein Telefongespräch ...

Terminsgebühr

Gericht muss nicht förmlich aufrufen

RVGprof
Leseprobe
Seite 61
21.03.2024
1 Min. Lesedauer

Für das Entstehen der Hauptverhandlungsterminsgebühr ist kein förmlicher Aufruf erforderlich. Es genügt, wenn vom Gericht unmissverständlich kundgetan wird, dass über die Sache verhandelt werden soll (AG Nürnberg 5.2.24, 404 Ds 411 Js ...

Mandatsverhältnis

Vorschussgespräche vermeiden Streit

RVGprof
Top-Beitrag
Abo-Inhalt
Seite 68
31.03.2024
6 Min. Lesedauer

Anwalt und Mandant sollten zu Beginn des Mandats Honorargespräche und Vorschussanforderungen als selbstverständliche Grundlage des gegenseitigen Vertrags besprechen. Unter Wahrung der gegenseitigen Interessen können sie klare Zahlungen und ...

Bildrechte