Logo IWW
Login
0931 4170-472HilfeFeedback
RVGprofRVG professionell

SozialrechtAuch „Überzeugungsarbeit“ rechtfertigt die Erledigungsgebühr

09.12.2024 2 Min. Lesedauer Von (mitgeteilt von Christian Noe B. A., Göttingen)

| Verlangt ein Anwalt in sozialrechtlichen Streitigkeiten eine Erledigungsgebühr, kann er sein anwaltliches Mitwirken darauf stützen, dass er seinen zunächst skeptischen Mandanten von Angeboten der Gegenseite überzeugt hat. Diesen Mehraufwand muss er dem Gericht schlüssig darstellen (LSG Bayern 13.6.24, L 18 SB 35/23, Abruf-Nr. 245161). |

Das betrifft über den Umfang seiner Schriftsätze, der Auswertung zahlreicher Gutachten und der Besprechungstermine mit dem Mandanten hinaus die ausführliche Besprechung von Vorschlägen oder Angeboten der Gegenseite mit dem Mandanten. Denn selbst wenn die Vorschläge aus juristischer Sicht die günstigste Lösung sind und bei einer Fortführung der Angelegenheit nicht mit einem besseren Ergebnis zu rechnen ist, ist es oft schwer, auch den Mandanten davon zu überzeugen. Dies bedeutet für den Anwalt einen größeren Aufwand, zumal es im Sozialrecht oft um existenzsichernde Leistungen geht (z. B. Rente, Pflegeleistungen usw.). Im Einzelfall muss der Anwalt mit dem unsicheren Mandanten mehrere Termine vereinbaren, telefonieren und unterschiedliche Szenarien darstellen, die sich ggf. bis zum Ende des Rechtsstreits abzeichnen. Er sollte diesbezüglich deshalb am besten konkret (oder zumindest grob) Zeiteinheiten und Aufwand nennen (also Anzahl der Telefonate, Gesprächsinhalte und zunächst ablehnende Reaktionen des Mandanten). Dieser Aufwand geht dann deutlich über den durch die Geschäftsgebühr abgegoltenen Umfang hinaus.

Weiterführender Hinweis

Ausgabe: 1/2025, S. 1 · ID: 50235731

Favorit
Hinweis
Teilen
PDF
Drucken
Zitieren

Beitrag teilen

Hinweis: Abo oder Tagespass benötigt

Link
E-Mail
X
LinkedIn
Xing
Loading...
Loading...
Loading...
Heft-Reader
2025

Sozialrecht

Auch „Überzeugungsarbeit“ rechtfertigt die Erledigungsgebühr

RVGprof
Leseprobe
Seite 1
09.12.2024
2 Min. Lesedauer

Verlangt ein Anwalt in sozialrechtlichen Streitigkeiten eine Erledigungsgebühr, kann er sein anwaltliches Mitwirken darauf stützen, dass er seinen zunächst skeptischen Mandanten von Angeboten der Gegenseite überzeugt hat. Diesen Mehraufwand ...

Versäumnisurteil

Sind beide Parteien anwesend, gibt es die volle Terminsgebühr

RVGprof
Leseprobe
Seite 1
19.12.2024
1 Min. Lesedauer

Der Anwalt erhält die volle Gebühr nach Nr. 3104 VV RVG, wenn ein Versäumnisurteil beantragt wurde und beide Parteien erschienen sind. Ob im Termin lediglich ein „gütlicher Abschluss“ erörtert wurde, spielt keine Rolle (KG 8.8.24, 5 W ...

Streitwertecke

Eine „Sterne-Onlinebewertung“ mit Text wirkt in die Breite

RVGprof
Leseprobe
Seite 2
25.12.2024
1 Min. Lesedauer

Wird auf Unterlassung einer Onlinebewertung geklagt, ist dies eine vermögensrechtliche Streitigkeit, wenn wirtschaftliche Belange dominieren (§ 48 Abs. 1 S. 1 GKG i. V. m. § 3 ZPO). Dabei zählt, ob bei der Bewertung nur Sterne vergeben ...

Kostenrecht

Kostenprivilegierung im KV-GNotKG: Es kommt auf den Antrag an

RVGprof
Leseprobe
Seite 3
13.12.2024
1 Min. Lesedauer

Die Gebührenprivilegierung nach Anm. 1 S. 1 zu Nr. 14110 KV-GNotKG setzt lediglich den rechtzeitigen Eingang eines Umschreibungsantrags innerhalb der nicht verlängerbaren Zwei-Jahres-Frist beim zuständigen Grundbuchamt voraus. Es kommt ...

Kostenrecht

Anerkenntnis kann bei anberaumter Güteverhandlung zu spät sein

RVGprof
Leseprobe
Seite 3
31.12.2024
1 Min. Lesedauer

Ein Anerkenntnis ist nur sofortig, wenn es bei der ersten sich bietenden prozessualen Möglichkeit erklärt wird. Ist ein früher erster Termin mit vorangehendem Gütetermin angesetzt, ist das Anerkenntnis spätestens in der Güteverhandlung zu ...

JGG-Verfahren

Angeklagter kann von Kosten verschont bleiben

RVGprof
Leseprobe
Seite 4
15.12.2024
1 Min. Lesedauer

Das JGG sieht in § 74 JGG die Möglichkeit vor, von der Auferlegung der Kosten des Verfahrens auf den Angeklagten abzusehen (LG Münster, 24.1.24, 1 Qs 4/24, Abruf-Nr. 245162).

Auslagen

Wie hoch dürfen notwendige Übernachtungskosten des Verteidigers sein?

RVGprof
Leseprobe
Seite 5
27.12.2024
1 Min. Lesedauer

Muss der Verteidiger anlässlich eines Termins übernachten, wird für die Übernachtungskosten (Nr. 7006 VV RVG) nur ein Betrag in Höhe von 150 EUR als notwendig anerkannt (AG Berlin-Tiergarten 12.3.24, 265a Ds 123/23, Abruf-Nr.

Leserforum

Kann im Kostenfestsetzungsverfahren aufgerechnet werden?

RVGprof
Abo-Inhalt
Seite 6
17.12.2024
2 Min. Lesedauer

Frage: Der Beklagte B ist verurteilt worden, einen bestimmten (geringen) Betrag an den Kläger K zu zahlen. Die Kostenquotelung beträgt 70 % zu 30 % zugunsten des B. K hatte ...

Checkliste

Die formularmäßige Zeithonorarabrede

RVGprof
Top-Beitrag
Abo-Inhalt
Seite 13
23.12.2024
4 Min. Lesedauer

Eine formularmäßige Zeithonorarabrede ist im Rechtsverkehr mit Verbrauchern möglich. Die folgende Checkliste (Abruf-Nr. 50262887) fasst alle relevanten Aussagen der aktuellen BGH-Entscheidung vom 12.9.24 (IX ZR 65/23, ...

Bildrechte